Werkstechnik der 60er: |
Motor: | Einzylinder-Zweitaktmotor |
Leistung: | 14 kW/19 PS |
Hubraum: | 250cm³ |
Schmierung: | Mischungsschmierung 33:1 |
Antrieb: | Nasskupplung, Zahnräder, Kette Vierganggetriebe fußgeschaltet im Motorengehäuse |
Fahrwerk: | Rohrrahmen, Langschwinge mit Federbeinen vorn und hinten |
Bremsen: | Innenbacken-Vollnaben- bremsen vorn und hinten |
Bereifung: | vorn 3,50x 19; hinten 400x 18 |
Höchstgeschw.: | 120km/h |
Masse: | 140 kg |
Der durch die DDR-Mannschaft 1963 in Spindleruv Mlyn (CSSR)
errungene Trophysieg hatte zur Folge, daß die 39.
Internationale Sechs-Tage-Fahrt auf dem Gebiet der DDR
ausgetragen wurde. Im Thüringer Raum kämpften 226 Fahrer aus
14 Ländern mit 32 verschiedenen Motorradfabrikaten um die
"Internationale Trophäe" und die
"Silbervase". Auch diese Trophy ging an die DDR, die
einen Start-Ziel-Sieg auf MZ herausfuhr. Das DDR-Aufgebot mit
Uhlig/Lohr auf MZ ETS 175 G, Salevsky/Weber auf MZ ETS 250 G
und Baumann/Uhlmann auf MZ ETS 300 G erwies sich nicht nur auf
den Geländestrecken überlegen, sondern distanzierte mit überragendem
Einsatz von Mensch und Maschine beim Abschlußrennen auf dem
Erfurter Flugplatz die Weltelite. Fred Willamowski startete
als Einzelfahrer mit einer aufgebohrten 300er MZ in der Klasse
bis 500 cm³. Dort wurde er Klassenbester! Das Jahr 1964 war
ein Jahr des DDR-Triumphes. Die Simson-Mannschaft gewann die
Silbervase, das MZ-Team belegte in diesem Wettbewerb den 2.
Platz. Zwei MZ-Fabrikmannschaften gewannen Platz 1 und 2 des
Markenwettbewerbes. Insgesamt gewannen 27 MZ-Fahrer aus der
DDR Goldmedaillen bei diesem Wettbewerb.
Technische Daten:
Motor: | stehender Einzylinder-Zweitaktmotor |
Leistung: | 27,5 PS bei 6200 U/min |
Bohrung: | 72 mm, Hub 76 mm, Hubraum 320 cm³ |
Zündung: | Batteriezündung mit zwei im Wechsel schaltbaren Zündkerzen |
Kühlung: | Luftkühlung |
Vergaser: | BVF-Rundschiebervergaser |
Schmierung: | Gemisch-Schmierung 1:25 |
Antrieb: | Mehrscheibenkupplung im Ölbad, Fünfgang-Blockgetriebe mit Fußschaltung, Kette zum Hinterrad |
Fahrwerk: | Zentralrohrrahmen mit zwei vorderen Streben, Schwinge mit Federbeinen hinten, Teleskopgabel vorn |
Bremsen: | Vollnabenbremsen vorn und hinten |
Bereifung: | 3.00-21" Gelände vorn, 4.00-18" Gelände hinten |
Höchstgeschw.: | 120 km/h (mit Übersetzung für Abschlußrennen 140 km/h) |
Leermasse: | 138 kg |
Nach Serienanlauf der ES 250 im Jahre 1956 in Zschopau
ging man 1957 daran, aus dieser Serienmaschine auch eine
Geländesportversion zu entwickeln. Dabei wurden der Motor
und das Schwingenfahrgestell grundsätzlich beibehalten.
Um den Erfordernissen des Leistungsprüfungssportes
Rechnung zu tragen, erhielten diese Maschinen eine geänderte
Sekundärübersetzung, größere Räder bzw. Bereifung,
einen hochgelegten Auslaßschalldämpfer, einen breiten
Geländelenker usw. Diese Geländesportmotorräder ES
175/250/300/G mit 175, 250 und 300 cm³, die zu rd. 85%
der Serienausführung entsprachen und von denen mehr als
1000 Stück gebaut wurden, erkämpften unzählige Erfolge,
in nationalen und internationalen Veranstaltungen. Auf
Grund der von Jahr zu Jahr härteren Anforderungen im
internationalen Leistungsprüfungssport, insbesondere auch
durch die nach und nach eingeführten
Geschwindigkeits-Sonderprüfungen im Gelände, war auch
das Motorradwerk Zschopau gezwungen, Spezialfahrgestelle für
diese Motorradvariante zu entwickeln. Insbesondere war es
notwendig, die Leermasse zu verringern, die Kurvengängigkeit
durch kürzeren Radstand und die Fahreigenschaften auch in
den kritischsten Situationen, wie sie bei den Sonderprüfungen
immer wieder eintreten, zu verbessern. Diese neuen Geländesportmaschinen
entstanden in steter Weiterentwicklung im harten Einsatz
bei den schwersten internationalen Veranstaltungen, und
sie bestätigten ihre Leistungsfähigkeit überzeugend bei
den Sechstagefahrten 1963 und 1964, bei denen sie vor der
gesamten Weltelite des Motorradgeländesports die
internationale Trophäe für die DDR und MZ gewinnen
konnten. Nach konstruktiver und funktioneller Überarbeitung,
wie es für eine Kleinserienfertigung erforderlich ist,
wurden erneut entsprechende Funktionsmuster gebaut, die
sich bei der Sechstagefahrt 1964 sehr gut bewährten. Das
Rückgrat der neuen Geländesportmaschinen bildet ein
Zentralrohrrahmen, an dem der hintere Ausleger für die
Aufnahme der Sitzbank und die oberen Abstützpunkte der
Federbeine angeschweißt sind. Das untere Rahmenende trägt
die Fußrasten, die Motorbefestigung und die Schwingen-
und Bremswellenlagerung. Der Steuerkopf wurde wegen der
erhöhten Beanspruchung durch die Teleskopgabel zusätzlich
zum Zentralrohr durch ein Profilstück abgestützt.
Zwischen dem Zentralrohr und dem hinteren Ausleger ist der
Ansauggeräuschdämpfer mit einem großen
Trockenluftfilter angeordnet. Der Frischlufteintritt
erfolgt durch ein Gummistück unter dem Kraftstoffbehälter.
Der Kraftstoffbehälter mit 14 l Fassungsvermögen liegt
verspannungs- und vibrationsfrei auf Gummi und wird
zusammen mit der Werkzeugtasche durch Riemen befestigt.
Dadurch ist auch eine schnelle Demontage möglich. Die Räder
mit einer Geländebereifung von 3.00--21 vorn und 4.00--18
hinten werden vorn durch eine hydraulisch gedämpfte
Teleskopgabel mit 135 mm Federweg und hinten durch eine
Schwinge mit Federbeinen und 90mm Federweg geführt. Der
Nachlauf beträgt bei einem Steuerwinkel von 63° 88 mm.
Technische Daten: | ETS 175-1/G | ETS 250-1/G | ETS 300/G |
Hubraum (cm³) | 172 | 243 | 293 |
Bohrung/Hub (mm) | 58/65 | 69/65 | 72/72 |
Verdichtung | 10 | 10 | 10 |
Leistung (PS bei U/min) | 14/5500 | 19/5500 | 21/5500 |
max. Drehmoment (kpm bei U/min) | 1,9/5300 | 2,45/5300 | 2,8/5300 |
Puimärübersetzung | 2,43 | 2,43 | 2,43 |
Getriebeübersetzung 1. bis 4. Gang | 2,77/1,63/1,23/0,92 | 2,77/1,63/1,23/0,92 | 2,77/1,63/1,23/0,92 |
Leermasse trocken (Kg) | 137 | 138 | 138 |
Radstand (mm) | 1315 | 1315 | 1315 |
Reifengröße vorn | 3.00-21 | 3.00-21 | 3.00-21 |
Reifengröße hinten | 4.00-18 | 4.00-18 | 4.00-18 |
Felgengröße vorn | 1,65 Bx21 | 1,65 Bx21 | 1,65 Bx21 |
Felgengröße hinten | 2,15 Bx18 | 2,15 Bx18 | 2,15 Bx18 |
Federweg vorn (mm) | 135 | 135 | 135 |
Federweg hinten (mm) | 90 | 90 | 90 |
Werkstechnik der 60er: |