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1984 - MZ GE 250

(Kleinserie)


Mit der GE 250 beschreitet MZ den unmittelbaren Weg vom Sporteinsatz für Spezialisten zur Nachwuchsförderung. Das Fahrwerk der GE 250 stellt eine im sportlichen Wettkampf erprobte Baugruppe dar, welche nur im Hinblick auf die Kleinserienfertigung und dem damit verbundenen Fertigungsaufwand eine Überarbeitung erfahren hat. Ein stabil ausgeführter Doppelschleifen-Rohrrahmen bildet das tragende Hauptelement. Selbstverständlich sind schräg nach hinten abklappbare Fußrasten nicht vergessen worden. Der vollgekapselte Sekundärantrieb hat sowohl im Sport als auch in der Serie seine Notwendigkeit für die Nutzungsdauer und die Funktionstüchtigkeit bewiesen. Der Federweg am Hinterrad wurde etwas vergrößert und über zwei im Fahrgestell schräg in Fahrtrichtung geneigte Federbeine realisiert! Je mit einem hydraulischen Dämpfer versehen, sind sie das Hauptteil der Hinterradfederung. Das progressive Ansprechen der Federung für das Hinterrad ermöglicht ein Hebelsystem zwischen den am Rahmen befestigten Federbeinen und der Hinterradschwinge. Die Führung des 21" großen Vorderrades übernimmt die bei MZ selbstgefertigte Teleskopgabel mit 260 mm Federweg. Sie bewirkt mit dem oben beschriebenen Hinterradfedersystem ein gutes Fahrverhalten der GE 250 bei jedem Gelände. Dabei kommt die ölgedämpfte Teleskopgabel der GE 250 ohne Zusatzluft aus. Auffällig ist der aufgebaute Zylinder mit dem Zylinderdeckel. Es handelt sich dabei um den etwas abgeänderten Zylinder des Serienmotors ETZ 250. Die schallemissionsdämpfenden Gummis für den Zylinder und den Zylinderdeckel wurden ebenfalls übernommen. Für Motorleistung und Schallemission hat der Auspuff besondere Bedeutung. Um Schwingungsrissen vorzubeugen, halten ihn elastische Verbindungselemente, Federn und Silentblöcke, am Rahmen. Die Klauenpol-Kondensator-Zündanlage mit der kontaktlosen Steuerung des Zündzeitpunktes ist wartungsfrei und hat unter den schweren Einsatzbedingungen der Europa-und Weltmeisterschaft ihre Standfestigkeit bewiesen. Das zugehörige Steuerteil ist ebenso wie die Zündspule, geschützt vor äußeren Einflüssen, unter dem Tank angebaut. Durch die Tankaufhängung ist trotzdem ein schneller Wechsel dieses Bauteiles bei Bedarf im Wettkampf möglich. Neben der Zündenergie liefert die Zündanlage auch den notwendigen Bedarf für die Beleuchtung. 35/35 W Lichtleistung reichen für die GE 250 aus; denn nächtliche Veranstaltungen stehen im Motorrad-Geländesport schon lange nicht mehr auf dem Programm. Vom Scheinwerfer mit Startnummernschild über Tank und Sitzbank bis zum Hinterradkotflügel zeigt die Maschine eine gekonnte Linienführung. Für die GE 250 wird der bereits vielfach bewährte Motor MM 250-3 G mit 65 mm Hub und einer Bohrung von 69 mm verwendet. Mit dem BVF-Vergaser 30 N 2-5 gibt der Motor eine bemerkenswerte Kennlinie ab. 21 kW bei 7500 U/min deutet auf eine intensive Versuchsarbeit der Motortuner hin. Und es ist beachtlich, wie der Motor seine Leistung entfaltet und dabei thermisch stabil bleibt, obwohl die Kühlrippen kaum direkt im Luftstrom liegen. Beachtlich sind die 21 kW Leistung des Motors, die ja nicht nur mit einem gering geänderten Serienzylinder, sondern auch mit dem serienmäßigen BVF-Vergaser 30 N 2-5 erreicht werden.




1985 - MZ GT 370







1985 - MZ GT 350






1987 - MZ GT 250 - 505



Technische Daten MZ GT 250-500
 
Technische Daten: MZ GT 250 MZ GT 500
Motor: luftgekühlter Einzylinder-Zweitaktmotor luftgekühlter Einzylinder-Zweitaktmotor
Einlasssteuerung: über Hauptstrom-Membrane über Hauptstrom-Membrane
Auslasssteuerung: pneumatisch keine
Hub/mm: 65 70
Bohrung/mm: 69,7 81,5
Hubraum/cm³: 248 365,2
Höchstleistung/KW(PS): 31(42) 36(49)
bei Drehzahl/U/min: 8200 7500
Vergaser: BVF M6 mit schaltbarer Gemischanreicherung BVF M6 mit schaltbarer Gemischanreicherung
  Ansaug Ø 38 mm Ansaug Ø 38 mm
Zündung: Kontaktlose Klauenpolzündanlage Kontaktlose Klauenpolzündanlage
Zündkerze: Isolator RS 14-300 LGS Isolator RS 14-300 LGS
Primärtrieb: 74/26 geradverzahnte Zahnräder 73/27 geradverzahnte Zahnräder
Kupplung: Mehrscheiben-Trockenkupplung Mehrscheiben-Trockenkupplung
Getriebe: Sechsgang Klauenschaltung Fünfgang Klauenschaltung
Sekundärtrieb: CZ - Kette 5/8 x 1/4 CZ - Kette 5/8 x 1/4
Fahrwerk: Doppelschleifen-Rohrrahmen Doppelschleifen-Rohrrahmen
Federung vorn: MZ - Teleskopgabel, Führungsrohr Ø 35 mm MZ - Teleskopgabel, Führungsrohr Ø 35 mm
Federung hinten: hebelübersetztes, progressiv wirkendes Zentral- hebelübersetztes, progressiv wirkendes Zentral-
  federsystem mit 2 Gasdruckstoßdämpfern federsystem mit 2 Gasdruckstoßdämpfern
Federweg v/h/mm: 305/315 305/315
Lenkkopfwinkel: 31° 31°
Bereifung v/h: 3.00 - 21 / 4.50 - 18 3.00 - 21 / 4.50 - 18



1988 - MZ GT 370






1989 - MZ GT 250-1W




Auch durch die geradezu sensationellen Six-Days-Erfolge ließen sich die Zschopauer Ingenieure und Techniker in ihrer Meinung nicht beirren: Luftkühlung hat ausgespielt. Denn die Wettbewerbstendenz in der internationalen Motorrad-Geländesport-Szene ging weiter in die Vollgas-Richtung. Cross, Cross und immer wieder Cross. Mäßige Anforderungen auf den Zuverlässigkeitsstrecken, extreme Sprintentscheidungen in den Sonderprüfungen, wobei Ausnahmen wirklich nur die Regel bestätigten. Kein Problem für flüssigkeitsgekühlte Motoren, die auch unter hoher thermischer Belastung ihre Leistungsspitze halten. Ein Handicap war's hingegen für die (MZ-)Luftgekühlten, die auf ganz extreme Belastungen mit leistungsbegrenzendem Fieber reagieren können, weil der thermische Haushalt eben irgendwann schlichtweg überfordert ist. In der MZ-Sportabteilung hatte man sich deshalb entschieden: schnelle Entwicklung von Wettbewerbsenduros mit flüssigkeitsgekühlten Triebwerken. Und dabei sollte das 250 cm³-Modell quasi den Vorreiter spielen. Unmittelbar nach der Sechstagefahrt 1987 begann dann der Wettlauf mit der Zeit. In enger Zusammenarbeit mit Modellbau und Gießerei wurde der erfolgreiche Viertelliter-Motor auf Flüssigkeitskühlung umgestellt. Dabei berücksichtigte man viele Erkenntnisse, die sich bei vorangegangenen Versuchen mit den hauseigenen wassergekühlten Prototypen ergeben hatten. Pünktlich zum Saisonbeginn '88 konnte der staunenden Fachwelt die flüssigkeitsgekühlte MZ GT 250-1 W präsentiert werden. Bei der DDR-Meisterschaft gab's die erste Feuertaufe, und am Ende der Europameisterschaftsserie eroberte MZ-Pilot Uwe Weber mit einem neuen "Wassermann" den dritten Rang in der Klasse bis 250 cm³. Herzstück der neuen Enduro ist das 42-PS-Triebwerk. Die Wärmeabfuhr übernimmt hier nun die durch den hautengen Wassermantel in Richtung Kühler strömende Flüssigkeit. Für Bewegung im Kühlkreislauf (Volumen: 1000 cm³) sorgt dabei die im Kupplungsdeckel untergebrachte Pumpe, deren mit Kurbelwellendrehzahl rotierendes Flügelrad die Flüssigkeit durch den Zylinder und die beiden elastisch aufgehängten Aluminium-kühler befördert. Am Zylinder und am Zylinderkopf konnten sämtliche Kühlrippen eliminiert werden. Somit ist es nicht erstaunlich, daß der "Wassermann" trotz seines notwendigen Zubehörs (Kühler, Kühlflüssigkeit, Pumpe, Schläuche, Schellen, Verteiler, Kühlerverkleidung) gegenüber dem luftgekühlten Motor etwa 2,5 Kilogramm abgespeckt hat. Die zuverlässige Trennung der Medien Kühlwasser (im Pumpenraum) und Getriebeöl (am Wasserpumpenantrieb) übernimmt ein doppellippiger Wellendichtring. Für die Abdichtung zwischen Zylinder und Zylinderkopf ist eine Dichtung aus Kautasit zuständig. Interessant, daß es durch die sinnvolle Anordnung der Kühlmittelpumpe im (vorhandenen) Kupplungsdeckel möglich war, die fahrerfreundliche Kickstarterausführung (Tritt nach vorn) beizubehalten. Generell: Die thermische Standfestigkeit des 250 cm³-Motors läßt nun nichts mehr zu wünschen übrig. Selbst bei heißen Cross-Schlachten sind gesunde Arbeitstemperaturen garantiert. Das Triebwerk war aber nur die eine Seite der Medaille. Die MZ-Enduros bekamen auch ein völlig neues Fahrgestell verpaßt. Denn der klassische Doppelschleifenrahmen konnte seine Aufgabe nicht mehr zufriedenstellend erfüllen. In Sachen Fahrstabilität, Handling, Fahrer-Sitzposition und Wartungsfreundlichkeit gab's Beanstandungen. Und: Es fehlte der notwendige Stauraum für die Wasserkühler. MZ entwickelte deshalb einen kräftigen Einrohrrahmen mit gegabelten Unterzügen und demontierbarem Rahmenheck. Der Rahmen ist aus dünnwandigem Chrom-Molybdän-Rohr gefertigt, und die im Vergleich zur 87er Ausführung vergrößerten Rohr-Außendurchmesser bringen ein Plus an Verwindungssteifheit.

Technische Daten MZ GT 250-1W

Motor: wassergekühlter Einzylinder - -Zweitaktmotor
Hub/Bohrung: 248 cm³
Hubraum: 65 / 69,7 mm
Höchstleistung: 31 KW (42 PS) bei 8200 U/min
Einlasssteuerung: Hauptstrom - Membrane
Auslasssteuerung: pneumatisch
Vergaser: BVF M6 mit schaltbarer Genischanreicherung, Ansaug Ø 38 mm
Zündanlage: kontaktlose Klauenpolzündanlage von FEK
Zündkerze: Isolator RS 14-300 LGS
Kupplung: Mehrscheiben - Trockenkupplung
Getriebe: Sechsgang Klauenschaltung
Primärtrieb 74 / 26 geradverzahnte Zahnräder
Sekundärantrieb: CZ - Kette 5/8 x 1/4
Fahrwerk: Einrohrrahmen mit gegabelten Unterzügen
Lenkkopfwinkel: 29°
Federung vorn: MZ - Teleskopgabel mit Gabelstabilisator, Führungsrohr Ø 35 mm
Federung hinten: hebelübersetztes, progressiv wirkendes Zentralfedersystem mit 2 Gasdruckstoßdämpfern
Federweg v/h: 305 / 315 mm
Bereifung v/h: 3.00 - 21 / 4.50 - 18

 

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