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1970 - MZ ETS 250 Sixdays




Zu den 45. Internationalen Sixdays in San Lorenzo de El Escorial bei Madrid im Jahre 1970 holte sich MZ eine Niederlage, nachdem die gleiche Marke in den Jahren 1963-67 und 1969 diesen Wettbewerb überzeugend und eindeutig für sich entscheiden konnte. Unter den 322 gemeldeten Fahrern war auch die MZ-Trophy-Mannschaft mit Salevsky und Halser auf MZ 250, Uhlig und Teuchert auf MZ 350 sowie Wagner und Willamowski auf MZ 360. Fahrgestellmäßig gab es an den Maschinen nichts Neues. Die Motoren waren mit einer großflächigen neuen Rippenanordnung in den althergebrachten Zentralrohrrahmen gehängt. Die MZ-Mannschaft verlor am vierten Tag drei Mann. Es gab Schwierigkeiten mit dem Lagerbüchsenmaterial der Unterbrecherhebel, was zu Zündungsproblemen führte, obwohl sich die Unterbrecheranlage bisher einwandfrei bewährt hatte. So gewann die CSSR-Mannschaft die begehrte Trophäe. Von den 19 MZ-Fahrern gewannen 8 Gold- und 5 Silbermedaillen. Sechs Fahrer fielen aus. Bemerkenswert bleibt jedoch unabhängig vom Erfolg oder Mißerfolg dieser oder jener Marke die Tatsache, daß gerade bei diesem schwersten aller Leistungswettbewerbe der Zweitaktmotor seine überragende Leistungsfähigkeit am eindrucksvollsten unter Beweis stellt. Bei den spanischen Sixdays im Jahre 1970 standen beispielsweise 279 Zweitaktern nur 43 Viertakter gegenüber.

Technische Daten:

Motor: Geneigter Einzylinder-Zweitaktmotor mit Breitrippenzylinder
Leistung: 32 PS bei 6800 U/min
Bohrung/Hub: 68/68 mm, Hubraum 250 cm³
Zündung: Magnetzündung mit zwei wechselweise schaltbaren Zündkerzen
Kühlung: Luftkühlung
Vergaser: BVF-Rundschiebervergaser
Schmierung: Gemisch-Schmierung 1:25
Antrieb: Mehrscheibenkupplung im Ölbad, Fünfgang-Blockgetriebe mit Fußschaltung, Kette zum Hinterrad
Fahrwerk: Zentralrohrrahmen mit zwei vorderen Streben, Hinterradschwinge mit Federbeinen, Teleskopgabel vorn
Bremsen: Vollnabenbremsen vorn und hinten
Bereifung: 3.00 - 21" Gelände vorn, 4.00 - 18" Gelände hinten
Höchstgeschw.: 120 km/h (mit Übersetzung für Abschlussrennen 145 km/h)
Leermasse: 125 kg



1972 - MZ-ETS-G 250






1975 - MZ-Geländemotorrad - GS 360/380




Aus der erfolgreichen 250er-MZ-Geländemaschine wurde auch die Maschine 360/380 cm³ Hubraum abgeleitet. Bei diesem Motor handelte es sich um eine Neuentwicklung. Zur Geräuschdämpfung wurden die Kühlrippen des Zylinderdeckels mit eingegossenen Verbindungsstegen versehen. Das neue, schmale Motorgehäuse besaß ein Getriebe mit wahlweise fünf oder sechs Gängen. Der Motor verfügte über einen BVF-Spezialvergaser. Das Fahrwerk wurde wesentlich verbessert; der Doppelschleifen-Rohrrahmen war als Rückgratrahmen ausgeführt. Die Teleskop-Vorderradgabel arbeitete ölgedämpft mit innenliegenden Schraubenfedern. Die Kotflügel stellten Plastteile dar, während der Kraftstoffbehälter aus Leichtmetall bestand. Diese Geländemaschine wurde u.a. bei der 50. Internationalen Jubiläums-Sechstagefahrt auf der "Isle of Man" vom MZ-Fahrer Manfred Jäger gefahren, der damit unter die zehn besten Einzelfahrer kam und eine Goldmedaille erhielt. Außerdem erkämpfte das Team des Werkes den ersten Platz der Fabrikmannschaften und erhielt das "Goldene Mannschaftsschild der FIM".

Technische Daten:

Motor: Einzylinder-Zweitaktmotor
Leistung: 28 kW (38 PS) bei 7500 U/min
Bohrung/Hub 360 cm³: 82/65 mm
Bohrung/Hub 380 cm³: 82/72 mm
Vergaser: BVF-Spezialvergaser
Zündung: IKA-Hkz-Lichtmagnetzündung
Schmierung: Gemischschmierung 1 :25
Antrieb: Mehrscheibenkupplung, 5- oder 6-Gang-Getriebe, Kette zum Hinterrad
Fahrwerk: Doppelschleifen-Rohrrahmen, Teleskopgabel, Schwinge mit Federbeinen
Bereifung: 3.00 - 21" vorn, 4.75-18" hinten
Bremsen: Vollnabenbremsen vorn und hinten
Höchstgeschw.: je nach Übersetzung, 120 - 145 Km/h
Leermasse: 110 kg



1976 - MZ GS 250, 350, 360






Bei den Läufen zur Deutschen Meisterschaft der DDR im Motorradgeländesport und bei Europameisterschaftsläufen werden von MZ neue Geländemaschinen eingesetzt. Die Motorräder, in drei Klassen am Start, haben 250, 350 und 360 m3 Hubraum und sind wahlweise (je nach Veranstaltung) mit 5- oder 6-Gang-Getriebe ausrüstbar (mit Kupplung auf der Getriebewelle). Ihre maximale Leistung wird zwischen 7000-8000 U/min erreicht: 32 PS bei der 250er, 36 PS bei der 350er und 38 PS bei der großen "400er". Das Fahrgestell besteht aus Doppelschleifenrahmen, verstärkter Schwinge und extrem schräggestellten Federbeinen mit Gasdruckstoßdämpfern (Federweg: 160mm). Der Kraftstoffbehälter aus Aluminium hat ein Fassungsvermögen von 12l. Plaststoff wurde für die Kotflügel gewählt. Die Fahrzeugmasse beträgt nur etwa 110kg.



1978 - MZ GT 505




Seit der Beteiligung von MZ an Geländesportwettbewerben um die Mitte der fünfziger Jahre, wurden mit MZ-Motorrädern zahlreiche internationale Wettbewerbe gewonnen. Die bisherige Krönung der MZ-Geländesporterfolge waren die Trophy-Siege im schwersten Geländewettbewerb der Welt, bei den Sechstagefahrten 1963 -1964-1965-1966 -1967 und 1969. Von dieser einmaligen Erfolgsserie der Werksgeländemaschinen führt ein gerader Weg bis zu der vorgestellten GT 505. Selbstverständlich mußten im Verlaufe der Jahre zwangsläufig Veränderungen, bedingt durch neue Erkenntnisse und Erfahrungen, vorgenommen werden. Außer der Steigerung der Motorleistung bzw. der Erhöhung des Hubraumes wurden zur Bewältigung der thermischen Probleme die Zylinder auffallend stark verrippt. 5- und 6-Gang-Getriebe, Trockenkupplung und dem Verwendungszweck angepaßte Starteinrichtungen waren typisch für diese Motorengeneration. Das Fahrwerk wies Doppelschleifenrohrrahmen, langhubige MZ-Telegabeln und schräggestellte Hinterradfederbeine auf. Die Verwirklichung von 250 mm Federweg vorn und hinten war eine beachtliche Konstruktionsleistung, ebenso die Auspuffanlage, die den Forderungen nach niedrigem Geräuschpegel bei ausreichender Motorleistung und günstiger, platzsparender Anordnung gerecht wurde. Die GT 505 war eine Konstruktion, mit der erneut unter Beweis gestellt wurde, daß MZ den Stand der Technik im Motorradgeländesport immer mitbestimmt und vorantreibt. Im ersten Jahr des Sporteinsatzes der 505 wurde 1978 Manfred Jäger auf Anhieb Europameister in der Klasse 750 cm³. Mit Klassensieg und Goldmedaille bei der Internationalen Sechstagefahrt gehörte die GT 505 gleichzeitig zur erfolgreichen MZ-Vize-weltmeistermannschaft 1978.

Technische Daten:

Motor: Einzylinder-Zweitaktmotor
Leistung: 35,2 kW (48 PS) bei 7100 U/min
Bohrung/Hub: 92/76 mm
Hubraum: 505 cm³
Vergaser: BVF-Spezialvergaser 38 mm Ø
Zündung: kontaktlose elektronische Magnetzündung
Schmierung: Gemischschmierung 1:30
Antrieb: Mehrscheiben-Trockenkupplung, 5- oder 6-Gang-Getriebe, Kette zum Hinterrad
Fahrwerk: Doppelschleifen-Rohrrahmen, MZ-Teleskop-Vorderradgabel 250 mm Federweg, Schwinge mit Federbeinen 250 mm Federweg
Bereifung: 3.00 - 21" vorn, 4.50-18" hinten
Bremsen: Vollnabenbremsen vorn und hinten
Höchstgeschwindigkeit: je nach Übersetzung, 120 - 145 Km/h
Leermasse: 110 kg



1979 - MZ GT 250, 350, 505





MZ hat 1978 im Geländesport in der Klasse über 500cm3 seinen Einstand gegeben. Mit MZ TS 505 G5 gelang es Manfred Jäger auf Anhieb, Europameister (Klasse über 500cm³) zu werden Die MZ TS 505 G5 hat einen Einzylinder-Zweitaktmotor mit 505 cm³ und leistet 33 kW (45 PS). Das Getriebe ist mit fünf Gängen ausgestattet, abweichend von den 250er und 350er MZ-Geländemotorrädem mit sechs Schaltstufen. Aber bei einem maximalen Drehmoment von 47 Nm (4,8 kpm) fällt es nicht schwer, sich mit einem Gang weniger zu bescheiden. Beim Fahrwerk geht es regelrecht komfortabel zu. Die Federwege aller Gelände-MZ stellen die international als gut gefedert angesehenen MZ-Serienmotorräder noch in den Schatten: 250mm für die Telegabel und ebenfalls 250 mm für die gasdruckgedämpfte Hinterradschwinge. Dabei mußte die Telegabel ein ganzes Stück über die Achsaufnahme des Vorderrades verlängert werden, um den Federweg überhaupt unterzubringen. Das äußere Erscheinungsbild der TS 505 G5 verrät Leichtbau überall. Der Rahmen besteht aus Chrom-Molybdän-Rohren, der Tank aus Leichtmetall. Die Kotflügel vorn und hinten sind ebenso wie die Scheinwerferverkleidung aus Plastewerkstoffen. Der Auspuff wirkt voluminös. Aber er trägt wesentlich dazu bei, das Geräuschlimit der MZ im Zaum zu halten, Auffallend sind das zum Starten des Motors notwendige Dekompressionsventil und der an der Kurbelwelle befindliche Kickstarterhebel. Er wird nach vorn getreten. Man kann den Motor damit auch ohne abzusteigen in Gang setzen. Im Geländesport ist das oft von Vorteil.

Technische Daten:

Motor: Einzylinder-Zweitaktmotor
Hubraum: 248 cm³
Bohrung/Hub: 69/65 mm
Leistung: 28 kW (38 PS) bei 7800 U/min
Gemisch-Aufbereitung: BVF-Spezialvergaser 38 mm Ø
Zündung: IKA, Klauenpolzündung, kontaktlos
Kupplung: Mehrscheiben-Trockenkupplung
Getriebe: 6-Gang-Klauengetriebe
Kraftübertragung: primär - Stirnräder, sekundär - Kette
Fahrwerk: Doppelschleifen-Rohrrahmen
Federung: vorn Telegabel, 260 mm Federweg und hinten Schwinge, 250 mm Federweg
Leermasse: 109 Kg (leichteste EM-Ausführung 89 Kg)
Höchstgeschwindigkeit: je nach Übersetzung, 120 - 140 Km/h


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